Honig ist ein fantastisches Naturprodukt, dass nicht nur gut schmeckt und voller wunderbarer Inhaltsstoffe ist, er bringt auch eine spannende Komplexität in Drinks und ist eine ideale Alternative zu Zuckersirup. Doch leider lässt er sich nicht immer so einfach verarbeiten, da er gerade bei kalten Temperaturen schwer löslich ist und beim Dosieren dazu neigt, alles zu verkleben. Selbstgemachter Honigsirup ist super schnell gemacht und bringt Abhilfe. Wie du einen Honigsirup machst und welche Dinge es dabei zu beachten gilt, erfährst Du hier in 3 Minuten
Honig – aber bitte guten!
Das Wichtigste für einen guten Honigsirup ist natürlich die Qualität des Honigs. Man möchte vielleicht meinen, dass die berühmte Flotte Biene aus dem Supermarkt eine gute Alternative wäre. Aber nein – diese billigen Varianten von Honig sind meines Erachtens nicht geeignet, um nachhaltig und hochwertig mit diesem Naturprodukt zu arbeiten.
Auch wenn im Supermarkt das Honigregal sehr vielfältig ist und man viele verschiedene Arten von Honig kaufen kann, so sollte man sich hier doch eher auf klassisches Handwerk und damit den guten alten Imker verlassen. Und mal ehrlich, den gibt es tatsächlich überall. Man muss nur mal auf die Imker-Schilder achten und schnell findet man jemanden, der lokalen und handwerklich wertvollen Honig verkauft. Und das in jeder Stadt.
Honig ist Terroir und Geschmack
Der große Vorteil neben der Qualität des Honigs vom Imker ist seine regionale oder gar lokale Ausprägung. Denn die fleißigen Bienen sammeln den Pollen von Pflanzen aus Deiner Nähe und bringen somit den Geschmack Deiner Umgebung ins Glas. Je nachdem, was für eine Flora sich finden lässt, variiert natürlich die Aromatik von feinem und leichten Raps- oder Kleehonig bis hin zu den wirklich intensiven Tannen- oder Kastanienhonigen.
Dieses Wechselspiel aus Ort und Flora, dieses klassische Thema des Terroirs macht Honig zu einem unverwechselbaren Produkt, dass einem Drink einen ganz besonderen Touch verleihen kann.
Honigsirup selbst machen
Hast du Dich für Deinen Honig entschieden, ist die Herstellung eines Honigsirups super einfach. Doch es gibt einige Dinge zu beachten.
Honigsirup lässt sich prinzipiell wie jeder andere Sirup als Spiel zwischen Wasser und Zucker verstehen. Während man bei einem Läuterzucker ein Verhältnis von 1:1 wählt, empfehle ich für ein intensives und tiefes Aroma bei Honig eine Mischung von 3:1 Honig zu Wasser.
Das heißt vereinfacht dargestellt, dass auf 300ml Honig 100ml Wasser kommt.
Je höher der Anteil des Honigs, desto besser die Haltbarkeit, denn dieser Sirup kann mit zu hohem Wasseranteil natürlich zu gären beginnen. Das ist eine gute Sache, wenn wir Met herstellen wollen – aber das wäre ein anderes Thema.
Man kann – um die Haltbarkeit zu verbessern – etwas Alkohol dazu geben oder mit Zitronensäure arbeiten.
Im Wasser wird der Honig dann aufgelöst. Dass dies natürlich in warmem Wasser besser funktioniert, wissen wir alle. Doch bei der Temperatur solltest Du vorsichtig sein! Die einzigartigen Enzyme, die den Honig zu einem kleinen Naturheilmittel machen, verlieren ab 40C° ihre Wirkung. Das bedeutet, dass man darauf achten sollte, den Sirup unterhalb dieser Temperatur herzustellen. Oft wird davon gesprochen, dass man beides zum Kochen bringen sollte, doch dies ist der Qualität nicht gerade zuträglich.
Um alle Keime aus dem Wasser zu bekommen, kannst Du dieses erst abkochen und dann wieder unter 40°C herunterkühlen.
Sobald Dein Honigsirup fertig ist, fülle diesen in sterile Flaschen ab und lagere Ihn dunkel und kühl.
Sollte die Flasche schon länger stehen, rieche vor dem Benutzen im Drink am Sirup um zu schauen, ob er hefig riecht. Ist dies der Fall, dann hat der Sirup schon angefangen zu gären und Du solltest Ihn nicht mehr benutzen.
Andere Aromen im Honigsirup
Natürlich kann bei der Herstellung eines eigenen Honigsirups auch noch weitere Aromen bedenken. So lässt sich zum Beispiel damit experimentieren, dem zugesetzten Wasser vorher Aromen (quasi als Tee) zuzugeben. Hier eignet sich zum Beispiel hervorragend frischer Ingwer, Salbei oder Lavendel.
Dieser Sirup ist dann wunderbar einsetzbar für viele verschieden klassische Drinks wie dem Airmail oder dem Bee’s Knees, aber auch in eigenen Kreationen und natürlich für Limonaden.