Der Elephant Gin vereint Zweierlei: einen richtig guten Gin made in Germany und eine tolle Geschichte, denn hier kann man Genießen und Gutes tun. Dazu überzeugt dieser mittlerweile berühmte deutsche Gin mit einer tollen Auswahl an Botanicals. Ursprünglich auf spirit-ambassador.de erschienen, hat der Beitrag eine Lesezeit von ca. 3 Minuten.
Tue Gutes und genieße dabei – so oder zumindest so ähnlich könnte man die Idee hinter dem seit einigen Jahren auf dem deutschen Markt zu findenden Elephant Gin kurz und präzise umschreiben. Ein hand-crafted London Dry Gin, welcher inspiriert durch Afrika in Deutschland produziert wird. Ein internationales Dreigespann in der Idee – doch was steckt dahinter? In erster Linie die Geschichte von drei Menschen: Robin Gerlach, Tessa Wienker und Henry Palmer – ihre gemeinsame Reise durch Afrika, ihre Liebe zu diesem Kontinent und seinen Lebewesen, sowie wahrscheinlich unzählige gemeinsame Sundowner Gin & Tonics während der untergehenden Sonne des unendlich scheinenden Landes der afrikanischen Savanne – der Heimat eines der größten Landsäugetiere unserer Erde: des afrikanischen Elefanten.
Der Wunsch, etwas zurückzugeben
Über die Weiten Afrikas und dessen Magie lässt sich Vieles erzählen – wirklich nachvollziehen kann man es wohl nur vor Ort. Diese Erfahrung bewegte auch die drei Freunde, doch wollten sie nicht nur ihre Erinnerungen konservieren – sie wollten etwas zurückgeben. Auf Ihrer Reise lernten sie unter anderem die Tierschutzorganisationen „Space for Elephants Foundation“ und die „Big Life Foundation“ kennen und waren überzeugt von der Notwendigkeit der geleisteten Arbeit zum Schutze der afrikanischen Riesen. Die Inspiration war gegeben, doch wie schafft man es, diese auch in ein klares, ursprünglich Wacholder dominiertes Destillat zu übertragen? Der Weg ist von einem anderen Gin bekannt: bediene dich der Aromenvielfalt Afrikas.
Wie etwas Afrika in den deutschen Norden kommt
Die Idee war geboren, nun musste sie nur noch geschmacklich umgesetzt werden. Eine kleine Inspirationshilfe dabei war sicherlich der schon deutlich länger auf dem Markt zu findende Whitley Neill Gin, dessen Wurzeln ebenfalls in Afrika liegen. Sowohl dort als auch beim Elephant Gin kommt eine Frucht zur Geltung, die für die afrikanische Savanne mehr als prägend ist: die Frucht des Baobab – des afrikanischen Affenbrotbaumes. Doch nicht nur hier finden sich Spuren Afrikas, auch 4 weitere Botanicals der insgesamt 14 Verarbeiteten stammen aus Afrika. Unter anderem Buchu und Löwenschwanz aus Südafrika, genauso wie Teufelskralle und afrikanischer Wermut. Dazu gesellen sich klassische Gin-Botanicals wie Wacholder, Ingwer, Orangenschalen und Piment. Eine Besonderheit ist neben der Verarbeitung von österreichischen Latschenkiefernadeln die Verwendung von Äpfeln aus Deutschland.
Hier schlägt sich die Brücke von Afrika über London hin zu einem kleinen Ort südlich von Hamburg – nach Schwechow. Dort wird händisch die Verarbeitung der Botanicals vorgenommen, alles über 24 Stunden mazeriert und dann in kleinen kupfernen Brennblasen chargenweise destilliert.
Eine sensorische Reise
Diese spannende Reise von Afrika nach Deutschland hinterlässt auch ihre Spuren und vergisst England keinesfalls. Schon in der Nase sind deutliche Noten von Wacholder feststellbar. In den etwas dunkleren Untertönen wird einem eine Idee von Nadelwald vorgespielt, Tannenzapfen und Nadeln sind markant, aber zugleich dezent eingebunden. Nach oben hinaus erhellt sich das Bouquet und vor leicht pfeffrigen Akzenten finden sich süße Fruchtaromen und eine filigrane Spur von Zitrus. Feine Äpfel und eine Spur von Kaki-Frucht stellen allmählich den erfrischenden Fokus, doch erstaunlicherweise bleibt Wacholder weiterhin das zentrale Moment.
Im Mund versprühen die 45% Vol. sofort ihre charmante Energie – ohne auch nur ein bisschen über-alkoholisch zu wirken; ein äußerst dynamischer Antritt für die anfänglich eher weiche Nase. Die filigrane Pfeffrigkeit wirkt deutlich spitzer und konzentrierter, doch nach kurzer Zeit stellt sich eine äußerst cremige Textur ein, die sich harmonisch in die Süße einbindet. Eine Erinnerung an Baumrinde wird hervorgeholt, zu der sich dunkel-gelbe Früchte gesellen. Ein spannender Dialog zwischen Pfeffer und Frucht entspannt sich über einem breiten und kräftigen Bett aus Wacholder, dem sich später leicht erdige Aromen – man könnte an den roten Boden der afrikanischen Savanne denken – dazugesellen. Bei aller Dynamik im Geschmack ist der Elephant Gin in seiner Textur wahnsinnig cremig und saftig.
Dieses Mundgefühlt trägt auch den Nachklang, der vor allem von Frucht und einer leichten Zitrus-Säure geprägt ist, am Gaumen entlang. Auch hier spielt der Wacholder eine tragende Rolle, ermöglicht aber allen anderen exotischen Aromen ihren Moment zu finden. Ganz zum Schluss gehört jedoch die Bühne dem Apfel – einer Mischung aus schweren Lageräpfeln im Hintergrund und der filigranen Säure eines Granny Smith in den abschließenden Kopfnoten.
Tue Gutes und genieße dabei
Ein fantastisch spannender Gin, dessen vielerlei Einflüsse deutlich erlebbar sind und dessen Ziel niemals aus den Augen verloren geht. Geschmacklich als auch im Engagement für Afrika! Um diesem Ziel ein wenig näher zu kommen und die Arbeit vor Ort zu unterstützen werden von jeder Flasche des Elephant Gin 15% an die beiden erwähnten Institutionen gespendet, um einem Elefanten das Leben zu retten.
Allgemeine Informationen
- Hersteller: Brennerei Schwechow
- Alter: k.A.
- Alkoholgehalt: 45% Vol.
- Farbstoff: Nein
- Kühlfiltration: k.A.
Vielen Dank an Sierra Madre für die Bereitstellung der Flasche. Außer Gin ist hier nix geflossen.