In diesem Beitrag geht es um den Rosemany Mango Fizz – ein Drink, der durch seine Fruchtigkeit ideal in den Sommer und in unser Glas passt. Mit ein paar kleinen Twists wird so aus einem klassischen Gin Fizz etwas Besonderes. Ursprünglich auf spirit-ambassador.de erschienen, hat dieser Artikel eine Lesedauer von ca. 3 Minuten.
Es gibt Drinks, die kennt jeder – so genannte Klassiker. Diese werden unterschieden in alte Klassiker (Old Fashioned, Manhattan, Martini etc.) und moderne Klassiker (Bramble, Espresso Martini oder Gin Basil Smash). Jeder wirklich ernsthafte Bartender kennt diese Drinks und mixt sie auch. Sie zählen zum Standartprogram der internationalen Barkarten. Mit dem Rosemary Mango Fizz ist es etwas anders. Eine Potsdamer Erfindung und zumindest in dieser kleinen Stadt in der Nähe von Berlin bekannt und in einigen Bars zu finden. Die Geschichte hinter diesem Twist ist keineswegs weltbewegend, doch manchmal entstehen schöne Dinge auch einfach so, ohne dass sie sich in einen großen historischen Kontext einordnen lassen oder gar die Welt verändern.
Manchmal liegt das Gute einfach nah
Das grundlegende Rezept ist ein ganz klassischer und einfacher Gin Fizz. Gin, Zitrone, Zucker sowie etwas Soda. Das Ganze kombiniert mit der Lektüre des fantastischen Buches „Flavour Bible“ von Karen Page und Andrew Dornenburg und der Erkenntnis, dass Mango und Rosmarin eine fantastische Aromenkombination abgeben. Dies lässt sich nicht nur im Getränken überprüfen; sondern auch ganz einfach, indem man bei den klassischen Rosmarin-Kartoffeln frische Mango mit aufs Blech packt. Aber zurück zu den liquiden Dingen der Welt.
Es ist die Zeit, in der Kräuter an den Bars mehr und mehr Einzug halten und Jörg Meyers Gin Basil Smash langsam, aber sicher zu einem der erwähnten Klassiker avancierte. Irgendwann Mitte 2010 – also doch ein historischer Kontext. Wahrscheinlich war sogar der Basil Smash aus Hamburg die Inspiration dahinter, die Zuckerquelle zu variieren und ein weiteres Aroma durch frische Kräuter zu realisieren. An die klassische Rezeptur gehalten und et voila – es passte. Manchmal ist es erstaunlich, mit wie wenigen Veränderungen man ein fantastisch neues Ergebnis erzielen kann.
Doch was genau steckt nun hinter der Rezeptur des Rosemary Mango Fizz?
Rezeptur
- 50ml London Dry Gin
- 30ml frischer Zitronensaft
- 20ml Mangosirup
- 1 Zweig Rosmarin
Dies alles in einen Shaker geben, den Rosmarin zuvor etwas erhitzen (damit er seine ätherischen Öle freisetzen kann) und alles kräftig auf Eis schütteln. In einem Tumbler auf Eis serviert und mit etwas Soda aufgefizzt.
Als Garnitur empfiehlt sich ganz konservativ ein Zweig Rosmarin. Als Gin für diesen Drink eignet sich so ziemlich jeder klassische London Dry Gin. Da sich mit Rosmarin und Mango zwei sehr dominante Aromen dazu gesellen, sollte es vielleicht ein eher gradliniger Vertreter dieser Kategorie sein – Tanqueray London Dry zum Beispiel. Der Knackpunkt ist jedoch der Mangosirup. Zur Entstehungszeit waren kaum selbstgemachte Sirupe an den Bars zu finden – schon gar keine eigenen Fruchtsirupe. Ehrlicherweise muss eingestanden werden, dass es wohl Riemerschmidt Sirup war, der für die ersten Drinks herangezogen wurde. Wem die einfach Sirup-Arbeit zu konventionell ist, dem sei ein selbstgemachtes Mangopüree empfohlen. Dieses substituiert den Sirup jedoch nur bedingt, so dass die 20 ml aufgeteilt werden müssen in 1 Esslöffel des frischen Pürees und 1,5 cl Zuckersirup, wobei hier ein Sirop de Gomme noch besser zu funktionieren scheint. Das Ganze dann ebenfalls geschüttelt und durch ein Teesieb abgeseiht.
Der Rosemary Mango Fizz ist eventuell ein Drink, der sich auf der globalen Landkarte der modernen Cocktailklassiker keinen festen Platz erkämpfen wird, doch er ist genau das richtige für die Augenblicke, in denen man einfach nur Lust auf einen entspannt frischen und fruchtigen Drink hat. Gefühlt also der beste Drink für viele Gäste an der Bar.