Vodrock ist ein Bio-Vodka aus Bayern und was genau dahinter steckt, das erfährst Du in diesem Artikel. Zuerst auf spirit-ambassador.de erschienen, hat dieser Beitrag eine geschätzte Lesezeit von 3 Minuten.
Wenn selbst eine renommierte Sonntagszeitung sich hinreißen lässt davon zu sprechen, dass der „Schnaps“ – der von Richard Söldner und Johannes Heindl hergestellt wird – anders ist als die anderen (FAS, 13.11.2013), dann sollte man ihn definitiv mal im Glas gehabt haben, diesen Vodrock Vodka aus Bayern. Dass der Landstrich, dieser Freistaat mehr kann als Weißwurst und Bier ist hinlänglich bekannt und auch was Spirituosen anbelangt kommen fantastische Produkte von dort. Hier nun also ein Vodka, der von Anfang an anders sein will als seine Marktbegleiter. Und das ist er tatsächlich. Das fängt bei den Rohstoffen an.
Ist das Bio – und wenn ja: wie wird es destilliert?
Ja, diese Frage – welche man in trendigen Berliner Bezirken bei jeder Cafe Latte-Bestellung befürchtet – lässt sich hier mit Fug und Recht belegen. Das Weizen-Destillat aus Freyung hat offiziell den Status eines ökologischen Erzeugnisses, was schon in der Grundidee von Anfang an mitgedacht wurde. Nachhaltigkeit wird groß geschrieben im Freistaat und das setzt sich auch in den Lifestyle-Produkten der urbanen Genusswelt durch. Grundsätzlich eine gute und richtige Einstellung. Doch nicht nur in der Berücksichtigung der ökologischen Werte gibt man sich beflissen. Auch die Herstellung geht einen deutlich anderen Weg, als es viele andere tun.
Das Prinzip hinter der Brenntechnik für Vodrock nennt sich Awaloff-Verfahren und wurde am 03. Juli 1934 in Deutschland durch Josef Awaloff patentiert. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich dabei um einen umgekehrten Prozess zur Herstellung von Alkohol. Während klassisch ein hochprozentiges Destillat hergestellt wird, welches anschließend durch die Zugabe von Wasser auf eine anvisierte Trinkstärke herunter verdünnt wird, geht man hier in die entgegengesetzte Richtung. Ein aus Bioweizen hergestelltes Agrar-Destillat wird mit feinstem bayrischem Quellwasser auf eine niedervolumige Stärke von 4%vol. verdünnt um dann anschließend neu und punktgenau auf 40%vol. hochdestilliert zu werden. So entsteht ein regionales Produkt – durch ein historisches Verfahren für die moderne Welt. Vordrock ist also wirklich anders als die anderen! Und auch geschmacklich!
Von Steinen, Wäldern und Wiesen
Ganz filigran und fein breitet sich eine Weizennote im Glas aus und streichelt die Nase. Ihr bei mischt sich eine leichte Süßholznote und Anklänge charmanten Pfeffers. Je länger der Vodka atmet, desto deutlicher treten mineralischen Noten hervor, dessen Extreme irgendwann sogar an frische Holzkohle direkt aus dem Meiler erinnert. Allmählich tritt das Getreide in den Hintergrund und überlässt dieser knackigen und zugleich breiten Mineralität das Feld, auf dem gefühlt sich Gräser im Wind biegen. Im Hintergrund eine leichte und subtile Fruchtigkeit die an Zitronen erinnert. Später wird man sich sogar etwas an feuchte Kreide denken. Im Mund erfolgt als erstes eine Überraschung. Die anfängliche Cremigkeit und Milde steigert sich deutlich zu einer Aromenexplosion, welche spannende Kontrapunkte setzt. Weniger in der aromatischen Breite des Portfolios, sondern vielmehr in der Intensität der einzelnen Nuancen. Der Weizen steht in einem spannenden Dialog mit den grasigen Noten und dazwischen mischt sich immer wieder die Zitrone ein.
Ein Süßholz-Déjà-vu lässt sich nicht leugnen. Auch die Textur kann sich nicht entscheiden; mal cremig und weich und mal deutlich knackig und mineralisch. Im Nachklang überwiegt ein weicher Eindruck, der jedoch nicht breiig ist, sondern deutlich strukturiert am Gaumen bleibt. Sollte es um Freyung Eichenwälder geben, dann sind sie hier zu finden. Und das auch ziemlich lange.
Ein spannender Vodka, der definitiv anders ist – gewollt und gelungen! Völlig zurecht 2015 mit Outstanding-Silver bei IWSC ausgezeichnet und ein geeigneter Botschafter für die Leidenschaft und die Natur südlich des Weißwurstäquators. Schließlich findet sich im Logo von Vodrock auch die alten Zeichen der 4 Elemente (Feuer, Wasser, Erde und Luft) wieder. Ein Stück Bayern – ohne Lederhose, dafür aber mit viel Geschmack!
Allgemeine Informationen
- Hersteller: Vodrock
- Alter: n.n.
- Alkoholgehalt: 40% Vol.
- Farbstoff: Nein
- Kühlfiltration: k.A.
Vielen Dank an Vodrock für die Bereitstellung der Flasche. Außer Vodka ist hier nix geflossen.