In diesem Beitrag erfährst Du, was es mit der Gewürzmischung Ras el Hanout auf sich hat. Lerne das Gewürz aus 1001 Nacht mitsamt seinen Zutaten und den Verwendungsmöglichkeiten kennen. Die Lesezeit beträgt ca. 2 Minuten.
Ras el Hanout wirst Du vor allem in der Küche des Maghreb finden, also in Marokko, Tunesien, Algerien und der Westsahara. Hier im Nordwesten Afrikas treffen unterschiedliche Kulturen und klimatische Einflüsse zusammen und lassen eine Kulinarik entstehen, deren Seele vor allem aus den Gewürzen besteht.
Ein Gewürz aus 1001 Nacht
Wer einmal die Farben, die Geräusche und vor allem die Düfte der Märkte von Marrakesh erlebte, der wird diesen Eindruck nie vergessen. Eben jener Souk oder Suq, wie man den Markt im Arabischen nennt, ist das Zentrum und pulsierende Herz jeder Stadt. Hier finden nicht nur Touristen das Souvenir ihrer Reise in 1001 Nacht, hier wird die Küche der jeweiligen Region bestimmt.
Auch wenn der Maghreb die westlichste Region der arabischen Welt ist, so verbindet der Handel ihn mit dem gesamten Raum bis weit hinein in den Orient und sorgt dafür, dass es eine schier unendliche Auswahl an Gewürzen und Kräutern gibt. Von daher ist das Ras el Hanout auch kein konkretes Gewürz, sondern eine Komposition vieler unterschiedlicher Gewürze. Man könnte es also ganz gut mit dem Curry der indischen Küche vergleichen.
Eine komplexe Chef-Sache
Wörtlich übersetzte bedeutet Ras el Hanout „Kopf des Ladens“ und verweist somit auf die historische Tatsache, dass das Herstellen dieser Gewürzmischung dem Chef des Gewürzhauses vorbehalten war. Nach seinem konkreten Rezept wurde das jeweilige Ras el Hanout zusammengestellt.
Dabei konnte und kann man mitunter 30 verschieden Zutaten benutzen, deren Ziel dieses besonders verführerische Spiel kräftig-würziger bis hin zu süß-fruchtigen Aromen ist.
Zutaten des Ras el Hanout
Als eigentlich fixe Bestandteile d gelten Kreuzkümmel, Koriandersaat, Kurkuma, Ingwer, Kardamom sowie die Muskatnuss.
Weitere übliche und weitverbreitete Zutaten sind u.a. Macis, Galgant, verschieden Pfeffersorten, Chili, Zimt, Nelken, Wurzeln von Schwertlilien als auch Lavendel- und Rosenblüten. (Kling fast so wie die Beschreibung eines Gins, oder?)
Die richtige Komposition macht das Ras el Hanout zu dem besonderen Gewürz, dessen Aromatik uns schnell in den Bann zieht und die Küche des Maghreb so repräsentiert.
Wo passt Ras el Hanout hinein?
Grundsätzlich lassen Sich mit Ras el Hanout viele Gerichte würzen – bei manchen ist es elementar, bei anderen eine spannende Variante. Aber probiere es unbedingt im Couscous aus, in verschiedenen Reisgerichten wie unserem marokkanischen Bratreis mit Minz-Joghurt. Es passt hervorragend zu Lamm aber auch zu Geflügel; macht aber auch auf einfache Art und Weise fantastische Dips mit Joghurt.
Man kann es sogar als Gewürz in Tee oder Kaffee verwenden. Wichtig bei der Verwendung ist ein bisschen Fingerspitzengefühl, denn wie bei allen Gewürzen empfehle ich Dir, erstmal mit weniger anzufangen und sich dann zu steigern.
Wie verwende ich Ras el Hanout?
Zu kaufen bekommst Du Ras el Hanout entweder als Gewürzmischung oder als Paste. Mit der Gewürzmischung bist Du natürlich wesentlich flexibler, aber die Paste ist vor allem in der Pfanne einfacher in der Handhabung, da sie nicht verbrennen kann.
Ich würde Dir raten, die Gewürzmischung vorher immer mit etwas Wasser zu einer Paste zu verarbeiten, damit es sich bei großer Hitze besser vermengt.
Egal wie, solltest Du Ras el Hanout noch nicht kennen, so besorg Dir einfach dieses Gewürz, denn günstiger kann man wohl nicht auf den Markt nach Marrakesh reisen können.