The Pear Tree Cocktail ist kein klassischer Cocktail, doch der perfekte Drink für einen Winterabend daheim. Er spielt mit den Aromen der Adventszeit und sollte es beim ersten oder zweiten Schluck anfangen zu schneien, so wäre es der vielleicht perfekteste Drink aller Zeiten. Denn genau so schmeckt er: wie der erste Schnee des Winters. Wie Du den Drink ganz einfach selber mixt, das erfährst Du hier in 4 Minuten.
Achtung – Kein Ort für den Grinch!
Solltest Du kein Fan von winter-weihnachtlicher Romantik sein, dann ist dieser Drink wahrlich nichts für Dich! Also vielleicht schon, aber dieser Artikel nicht. Mit dem Pear Tree Cocktail hat man einen Drink, der vor allem darauf abzielt, eine bestimmte Emotion im Glas erschmecken zu können. Und dies gelingt diesem modernen Drink ganz ausgezeichnet.
Und diese Emotion ist Romantik – winterlicher Romantik. Der Geruch der kalten Luft, kurz bevor es zu schneien anfängt. Dazu die wohlige Wärme eines Tannenbaums, der in aller Pracht die Wohnstube verzaubert. Und Glitzern in den Augen. All dies steckt im Pear Tree Cocktail.

Gin zum Feste – stets das Beste!
Ehrlicherweise bin ich ein absoluter Weihnachts- und Winterfan und ewiges Kind, wenn es um die ganzen kleinen Details dieser Jahreszeit geht.
Von klassischer Weihnachtsdekoration zwischen Räuchermännchen, Pyramide und Schwibbogen hin zu Plätzchen backen und Weihnachtsmusik. Diese Jahreszeit ist die einzige, in der es für mich eine absolute Legitimation gibt, Helene Fischer zu hören. Zu Weihnachten leidet niemand schöner.
Natürlich gehören zu dieser besonderen Zeit auch Dinner mit Freunden und den dazugehörigen Drinks. Zum Aperitif meistens Champagner – bekanntlich geht das ja immer. Aber nach einem französischen Digestif zumeist in Form von Cognac, gibt es Drinks. Saisonal abgepasste Drinks wie einen Egg Nog, einen Hot Buttered Rum oder etwas dunklere, klassischere Drinks wie einen Manhattan. Auf jeden Fall eher mit fassgereiften Spirituosen.

Jetzt kommt der Pear Tree Cocktail allerdings mit Gin daher. Also frischer, würziger und abseits des legendären Martini Cocktails vor allem in Cocktails präsent, die eher auf der säurebetonten Seite liegen und häufig weniger Gemütlichkeit ausstrahlen.
Der Pear Tree Cocktail kann erstaunlicherweise beides: Frische und Gemütlichkeit. Und das macht ihn zum perfekten Drink für diese Jahreszeit.
The Pear Tree Cocktail – kein Klassiker
Historisch lässt sich zu diesem Drink leider rein gar nichts sagen. Ich habe Ihn auch nur rein zufällig gefunden – während einer Suche nach Cocktails mit Birnenbrand. Auf dem Blog von Sylvia Fountain habe ich Ihn entdeckt und fand die Rezeptur und vor allem die Beschreibung super spannend.
The fire is slowly dying… And, my dear, we’re still goodbying… But as long as you love me so… Let it snow, let it snow, let it snow…
Leider wird auch dort nirgendwo auf einen Ursprung des Drinks verwiesen. Aber das kann uns im Zweifelsfall egal sein – denn der Drink ist einfach nur fantastisch lecker und wird wohl nur den wenigsten überhaupt bekannt sein. Zumal es auch einige andere Rezepturen unter diesem Namen gibt.
In seiner Stilistik ähnelt der Pear Tree Cocktail am meisten wohl einer Sour-Rezeptur. Also jener berühmten Gruppe von Drinks, die von der perfekten Balance zwischen Süße und Säure leben – und die wir hier einmal genauer unter die Lupe genommen haben. Und auch diese ist hier entscheidend – wird jedoch durch Würze und Salzigkeit perfekt ergänzt.
It’s the most wonderful time of the year – mixen wir uns den Drink dazu!
Neben Gin und Williamsbirnenbrand benötigt der Pear Tree Cocktail noch etwas Zitrone (natürlich von frischen Früchten) und Rosmarin-Sirup. Dieser lässt sich ganz einfach herstellen und bedarf keiner aufwendigen Vorbereitung.
Rezept Rosmarin-Sirup
Da der Rosmarin-Sirup nur mit 1cl in den Drink kommt und schnell zubereitet werden kann, reicht es völlig aus, wenn wir hier kleinere Mengen herstellen. Dann haben wir auch keinen Stress mit der Haltbarkeit
Von daher reichen uns 150ml Wasser und 150gr Zucker. Dies bringen wir in einem kleinen Topf zum Kochen und erzeugen somit einen einfachen Läuterzucker. Hier geben wir dann einige Zweige Rosmarin hinzu und lassen das Ganze für 4-5 Minuten leicht köcheln. Anschließend wird der Rosmarin herausgefiltert und der Sirup zum abkühlen bei Seite gestellt.
Dieser ist dann im Kühlschrank für 2-3 Wochen haltbar.
Der Pear Tree Cocktail und ein kleines, magisches Detail
Ein kleines Detail dieses Drinks liegt in der Möglichkeit, ihm einen Rand aus Salz und Zucker zu verpassen. Diese Dekoration ist viel mehr eine Garnitur, denn sie trägt zum aromatischen Erscheinungsbild bei. Leider sind derartige Garnituren in den 90er Jahren durch gruselige Margaritas schwer in Verruf geraten, aber mit der richtigen Konzeption und Umsetzung erzeugen diese Crusta, wie man es in der Fachsprache nennt, für tolle aromatische Highlight.
Dafür zermörsern wir einfach einen Teelöffel Zucker und die gleiche Menge einfaches Meersalz. Dieses Süß-Salzig-Gemisch wird nachher dem Drink einen wunderbaren Moment verleihen.
Weihnachten im Shaker
Wenn wir nun alles vorbereitet haben, dann nehmen wir unsere Coupette (welche im besten Fall im Kühlschrank vorgekühlt wurde) und dippen sie mit einer Hälfte der Glaslippe in das Salz-Zucker-Gemisch. Achtung – der Rand sollte nur außen sein.
Dann geben wir folgende Zutaten in den Shaker:
- 50ml Gin – ich finde den The Botanist Gin dafür perfekt
- 10ml Williamsbirnenbrand
- 10ml unseres selbstgemachten Rosmarin-Sirups
- 12,5ml frischen Zitronensaft
Dies alles schütteln wir kräftig auf Eiswürfeln und seihen es doppelt in unsere vorbereitetet Cocktailschale ab.
Let it snow, let it snow, let it snow
Für diesen Drink ist das Setting von entscheidender Bedeutung, daher empfehle ich zum Pear Tree Cocktail einfach eine Weihnachtsplaylist anzumachen. Hierbei kann und sollte der Fokus vielleicht nicht auf dem oben erwähnten Helene Fischer Weihnachtsalbum liegen, sondern eher auf einer Auswahl amerikanischer Klassiker. Der Perfekteste von allen ist dabei vielleicht schon jenes zitierte Let it Snow. Natürlich in der Version des Gentlemans, der stets „direct from the bar“ kam: Mr. Dean Martin.

Also mixt euch einen Pear Tree Cocktail, schmückt den Weihnachtsbaum, hört Dean Martin und genießt die bevorstehende Weihnachtszeit.
Und psst! Den Salzrand erst nach dem ersten Schluck probieren und sich auf den zweiten freuen. Und wenn es dann anfängt zu schneien….